ÖPNV in Schloß Holte-Stukenbrock
Das Liniennetz sieht auf dem Papier durchaus modern aus – die Linien 84.1, 84.2 und 84.3 fächern sich wie ein Spinnennetz über das Stadtgebiet.
Doch die Praxis zeigt: Die Verbindung zwischen den Ortsteilen ist für Alltagswege oft umständlich, langsam und wenig attraktiv

Beispiel 1: Abends von der Beethovenstraße (Tengegebiet) in den Ortskern von Stukenbrock fahren, um dort essen zu gehen und um ein Glas Wein zu trinken ist garnicht so einfach. Die Entfernung beträgt rund 8 km – doch die Fahrtzeit mit dem Bus betrug 40 Minuten.
Warum?
Die Linie 84.2 fährt nur bis zum Bahnhof Schloß Holte. Dort muss man  27 Minuten auf den Anschluss der Linie 84.1 warten. Das ist für kurze Wege innerhalb einer Stadt schlichtweg nicht hinnehmbar.

Problemstruktur im Liniennetz
Das Liniennetz ist sternförmig um den Bahnhof Schloß Holte organisiert. Das macht für Berufspendler Richtung Bielefeld oder Paderborn durchaus Sinn, erschwert jedoch innerstädtische Fahrten erheblich.
Besonders betroffen:
Die Ortsteile Liemke und das Tenge-Gebiet, die über die Linie 84.2 angebunden sind. Diese Linie ist nicht mit den übrigen Linien abgestimmt, was häufig zu langen Wartezeiten und Umwegen führt.

Beispiel 2: Zum Arzt ins MVZ Medicum
Eine gehbehinderte Person möchte vom Ortsteil Stukenbrock-Senne zum neuen MVZ Medicum im Kornblumenweg fahren.
Die Bushaltestelle der Linie 84.3 liegt direkt vor dem Gesundheitszentrum – idealerweise also perfekt erreichbar. Arzttermin 10:30.
So siehts aus:
• 9:17 Abfahrt mit der Linie 84.1 Richtung Holter Bahnhof
• Ankunft 9:37 – dann: 23 Minuten Wartezeit
• Danach: 25 Minuten Fahrt mit Linie 84.3 durchs Grauthoff
• Ankunft am MVZ: 10:25 Uhr

Über eine Stunde für 6,3 km – in der eigenen Stadt. Das ist weder sozial noch ökologisch vertretbar.

Dafür wollen wir uns einsetzen:
Wir brauchen eine neue Denkweise im ÖPNV für SHS.

Unser Vorschlag: Einführung einer SHS-Rundlinie, die:
• alle fünf Ortsteile direkt miteinander verbindet
• ohne Umstieg auskommt
• als Ringlinie bestehende Linien ergänzt oder ersetzt
Weitere sinnvolle Verbesserungen:
• Bessere Taktung und abgestimmte Anschlüsse
• Flexible Bedienformen, z. B. On-Demand-Busse
• Ausweitung des Angebots in den späten Abendstunden (speziell für Jugendliche)
• Einfache und verständliche Fahrplaninformationen
• Fahrscheine auch analog bezahlbar

Noch besser wäre der Ausbau eines ON-Demand-Verkehrs in SHS. Dafür kämpft die CSB schon seit Jahren und wird von der Verwaltung der Stadt vertröstet. Für soetwas Informationen zu besorgen und dann weiter auszubauen gibt es in der Verwaltung ihrer Meinung nach keine Kapazitäten. So kommt die Stadt nie voran.

Ein funktionierender Nahverkehr ist ein Baustein für Lebensqualität, soziale Teilhabe und Klimaschutz.
Er muss sich an den Wegen der Menschen orientieren – nicht an starren Linienführungen.
Dafür möchten wir im neuen Stadtrat konkrete Impulse setzen.